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05.12.2013 

Windstärke 12: Die zerstörerische Kraft der Orkane

Von einem Orkan sprechen Meteorologen, wenn der Wind mindestens zehn Minuten lang mit einer Geschwindigkeit von 118 Kilometern pro Stunde oder mehr weht.

Windstärke 12
Orkan (c) proplanta
Auf der von dem britischen Admiral Sir Francis Beaufort (1774-1857) entwickelten Beaufort-Skala erreicht er die höchste Windstärke Zwölf.

Bei einem Orkan drohen schwere Verwüstungen. An Küsten wirbelt der Wind enorme Wassermassen auf, die in Brechern einen Druck von mehreren Tonnen pro Quadratmeter verursachen. Der zerstörerische Wind kann Dächer abdecken sowie Bäume und Strommasten knicken. Die meisten Verletzten und Todesopfer sind bei einem Orkan durch herabfallende Trümmer oder umherfliegende Gegenstände zu beklagen.

Im Herbst und Winter können Orkane über dem Nordatlantik entstehen und mit dem Westwind nach Europa ziehen. Wegen des noch warmen Wassers im Ozean steht der polaren Kaltluft nur wenig weiter südlich milde Meeresluft entgegen. Durch den Gegensatz der Temperaturen entstehen in der oberen Atmosphäre extrem starke Winde, die die Entstehung von Orkanen begünstigen.



Sturm
Bei einem Sturm wird eine mittlere Windgeschwindigkeit in zehn Metern Höhe über freiem Gelände von 75 bis 88 Kilometern pro Stunde gemessen (Windstärke 9). Bei 89 bis 102 Stundenkilometern (Stärke 10) spricht man von einem schweren und bei 103 bis 117 Stundenkilometern (Stärke 11) von einem orkanartigen Sturm. (Schwere Stüme in Norddeutschland, schwere Stüme in Deutschland, Sturmwarnungen)

Böen
Diese kräftigen Windstöße überschreiten für bis zu 20 Sekunden den Zehn-Minuten-Mittelwert der gemessenen Windgeschwindigkeit. Sie sind oft mit einer plötzlichen Änderung der Windrichtung verbunden. Einzelne Sturmböen können Orkanstärke erreichen.

Sturmflut
Wind verstärkt die Kräfte der Gezeiten. Er drückt dabei die Wassermassen vor sich her und erhöht so die normalen mittleren Wasserstände bei einer Flut (MHW). An der Nordseeküste spricht man von einer Sturmflut bei 1,50 bis 2,50 Meter über MHW (Ostseeküste: 1,00 bis 1,25)

Schwere Sturmflut
Eine schwere Sturmflut verursacht an der deutschen Nordseeküste Wasserstände von 2,50 bis 3,50 Meter über MHW (Ostsee: mittlere Sturmflut 1,25 bis 1,50, schwere Sturmflut 1,50 bis 2,00 Meter). Bei einer sehr schweren Sturmflut werden an der Nordsee mehr als 3,50 Meter (Osttsee über 2,00) über MHW erreicht.

Mittleres Hochwasser
Das MHW ist ein aus Messungen abgeleiteter mittlerer Hochwasserstand und liegt etwa zwei Meter über NN. Die Höhe des MHW bezogen auf NN wird jährlich überprüft und neu festgesetzt. Für Messpunkte an verschiedenen Orten werden um einige Zentimeter unterschiedliche MHW-Werte errechnet.

Normal Null
Dieser Wert (NN) ist abgeleitet vom mittleren Wasserstand der Nordsee und gilt in Deutschland als amtlich festgelegte unveränderliche Bezugsebene für alle Höhenmessungen. Der Warndienst bezieht sich mit seinen Wasserstandsvorhersagen auf Normal Null. (dpa)
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