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Orkantief "Alexandra": Tiefer Luftdruck, hohe Wellen

Foto: Jeff J Mitchell/ Getty Images

"Alexandra" und "Billie" Zwei Orkane nehmen Kurs auf Deutschland

Den Norden Großbritanniens hat Orkantief "Alexandra" bereits erreicht: Der Deutsche Wetterdienst sagt für die kommenden Tage Wind mit Stärke zwölf voraus. Ursache sind zwei ungewöhnlich starke Tiefdruckgebiete über dem Atlantik.

Offenbach - Zwei starke Tiefdruckgebiete über dem Atlantik lassen das Wetter in Deutschland in den kommenden Tagen sehr ungemütlich werden. Meteorologen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) erwarten an der Nordseeküste und in den Mittelgebirgen noch bis mindestens Freitag Stürme bis Windstärke zwölf. Selbst über das Flachland fegt der Wind in den kommenden Tagen mit bis zu 70 km/h hinweg.

Auf Helgoland wurden bereits am Mittwoch 104 km/h gemessen, auf Sylt 97 km/h und auf dem Brocken im Harz sogar Spitzenwerte von 130 km/h. Auf der Nordsee bildeten sich Wellen von bis zu 15 Metern Höhe. Auf dem Nordatlantik sollte das Wasser noch stärker wogen. Unruhig war es auch im Norden Großbritanniens: Auf mehreren Inseln im Westen Schottlands waren mehr als 17.000 Haushalte ohne Strom. In Irland und Schottland wurden Fährverbindungen eingestellt.

Ursache dafür ist Tief "Alexandra", das am Mittwoch südöstlich von Island lag und Richtung Osten zog. "Alexandra" ist mit einem Kerndruck von niedrigen 955 Hektopascal (hPa) ein deutlich stärkeres Tiefdruckgebiet als Orkan "Kyrill", der mit 960 hPa im Januar 2007 über Deutschland hinwegfegte. Auch "Lothar", der an Weihnachten 1999 wütete, brachte es nur auf einen Minimalwert von 962 hPa. Deutschlandweit wurde der tiefste Druck am 27. November 1983 mit 954,4 hPa in Emden in Niedersachsen gemessen.

Am Donnerstag soll "Alexandra" zwar an Kraft verlieren, doch über dem Atlantik entwickelt sich mit "Billie" bereits ein neues Tief. Dieses wird voraussichtlich am Freitag auf Deutschland treffen.

"Billie" bringt nicht nur Sturm, sondern auch deutlich mildere Luft. Zum Wochenende erwarten die Wetterforscher daher bereits wieder Temperaturen von bis zu elf Grad. "Ein Wintereinbruch ist nicht in Sicht", sagte eine DWD-Meteorologin. Auch in Alpennähe sollen die Temperaturen erst einmal wieder deutlich nach oben gehen. Schnee? Fürs Erste nicht.

jbe/dpa