7. Extremwetterkongress

Öfter Orkane, Hagel, Überflutungen in Deutschland
Dienstag, 19.11.2013 | 15:22
Strom Strommast Kyrill Orkan Sturm Wetter
dpa Ein Orkan in der Stärke von „Kyrill“ knickt sogar Strommasten um

Die Zahl wetterbedingter Naturkatastrophen hat sich in Deutschland seit 40 Jahren mehr als verdreifacht. Auch in Zukunft wird es extreme Wetterereignisse immer öfter geben. Das hat auch Auswirkungen auf die Energieversorgung.

Stürme, heftiger Regen, Überschwemmungen – extreme Wetterereignisse werden in Deutschland in den kommenden 30 Jahren weiter zunehmen. „Wir werden uns anpassen müssen“, sagte der Vizepräsident des Deutschen Wetterdienstes, Paul Becker, am Dienstag beim 7. Extremwetterkongress in Hamburg. Ganz wichtig sei die Entwicklung guter Warnsysteme, die Leben retten könnten. Die Zahl wetterbedingter Naturkatastrophen hat sich in Deutschland seit den 1970er-Jahren mehr als verdreifacht. Das geht aus Daten des weltweit größten Rückversicherers Munich Re hervor.

„Veränderungen in der Atmosphäre tragen einen Anteil daran, dass hier immer mehr Wetterextreme auftreten“, sagte Peter Höppe, Leiter der Georisikoforschung des Versicherers. Der Klimawandel wird nach Ansicht der Experten weiter voranschreiten. Die angestrebte Begrenzung der Erderwärmung auf zwei Grad sei nur noch theoretisch möglich. Das signalisierten die weltwirtschaftlichen Entwicklungsszenarien der kommenden Jahrzehnte.

Anlagen zur Energiegewinnung anfällig gegenüber Wetterereignissen


Grund für die Erwärmung sei der Anstieg des klimaschädlichen Treibhausgases Kohlendioxid (CO2), erklärte Professor Mojib Latif vom Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel. Das Jahrzehnt 2000 bis 2009 sei das wärmste seit Beginn der flächendeckenden instrumentellen Messungen gewesen. Langfristig würden die Temperaturen noch weiter klettern, davon dürften kurze „Atempausen“ beim Anstieg nicht ablenken. „Deshalb müssen wir beim Klimaschutz vorankommen.“

Die Zunahme extremer Wettereinflüsse habe Auswirkungen auf die Energieversorgung, betonte Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung. Weil Deutschland in den kommenden vier Jahrzehnten den Anteil der erneuerbaren Energien auf 80 Prozent erhöhen wolle, steige die Anfälligkeit für Naturkatastrophen. Die Windgeschwindigkeit beispielsweise werde zeitweise geringer, dann wieder stärker als bisher. Das sei für die Windkraftanlagen problematisch, sagte Kemfert.

Extreme Stürme könnten zudem die Stromleitungen beeinträchtigen. Die Zunahme extremer Wetterphänomene bringe die Energiewende zwar nicht in Gefahr, aber man müsse sich auf eventuelle Ausfälle vorbereiten. Es sei wichtig, die Netze auszubauen und innovative Stromspeicher zu schaffen, sagte Kemfert.
Extremwetter: Frühlingswinter mit dramatischen Folgen

Extremwetter

Frühlingswinter mit dramatischen Folgen

Klimaprognosen: Wie extrem ist Extremwetter wirklich?

Klimaprognosen

Wie extrem ist Extremwetter wirklich?

Europas grüne Wende: Grüner Wasserstoff: Die Ukraine als zukünftige Energiequelle Europas?

Europas grüne Wende

Grüner Wasserstoff: Die Ukraine als zukünftige Energiequelle Europas?

Recycling-Revolution: Beim Wühlen im Kompost entdecken Chemiker mögliche Lösung für unser Plastikproblem

Recycling-Revolution

Beim Wühlen im Kompost entdecken Chemiker mögliche Lösung für unser Plastikproblem

Kraftstoffsorte HVO 100: Jetzt unterschreitet der neue Klima-Sprit eine wichtige Preisgrenze

Kraftstoffsorte HVO 100

Jetzt unterschreitet der neue Klima-Sprit eine wichtige Preisgrenze

So geht es Matthias Ecke: SPD-Politiker nach brutaler Attacke notoperiert: Zeugen nennen Details zu Angreifern

So geht es Matthias Ecke

SPD-Politiker nach brutaler Attacke notoperiert: Zeugen nennen Details zu Angreifern

Dramatische Folgen: Geächtete Waffen im Ukraine-Krieg

Dramatische Folgen

Geächtete Waffen im Ukraine-Krieg

Das könnte Sie auch interessieren
Pelletheizung: Entdecken Sie Ihre nachhaltige und effiziente Heizlösung

Pelletheizung

Entdecken Sie Ihre nachhaltige und effiziente Heizlösung

Ikea: Schnell und einfach zu Ihrer Photovoltaikanlage: Lieferzeit von nur 6 Wochen

Ikea

Schnell und einfach zu Ihrer Photovoltaikanlage: Lieferzeit von nur 6 Wochen

×