Die Teppich-Golderdbeere (Waldsteinia ternata), auch Dreiblättrige Waldsteinie oder Teppich-Waldsteinie genannt, gehört zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae) und stammt ursprünglich aus Wäldern in Südosteuropa und Asien. Insbesondere im südöstlichen Kärnten, in Slowenien, Slowakei, Rumänien, Ostsibirien und Japan ist sie heimisch. Der Name der Gattung geht auf den österreichischen Botaniker Franz Adam von Waldstein-Wartenberg (1759–1823) zurück.
Die wüchsige Waldsteinia ternata breitet sich durch unterirdisch kriechende Rhizome und Ausläufer wie ein Teppich aus. Selbst größere Flächen kann sie schnell überwachsen. Dabei wird die niedrige Staude nur zwischen fünf und zehn Zentimeter hoch.
Die wintergrünen Blätter sind dreiteilig mit grob gesägten, rund drei Zentimeter langen Blättchen.
Die leuchtend gelben Blüten der Teppich-Golderdbeere zeigen sich von April bis Juni und sind rund zwei Zentimeter breit. Die meist fünf rundlichen Blütenblätter sitzen in lockeren Blütenständen.
Zur Fruchtreife im Sommer erscheinen kleine, leuchtend rote Beeren. Sie sehen den Walderdbeeren zum Verwechseln ähnlich. Die Nüsschen sind zwar nicht giftig, aber ungenießbar.
Die Teppich-Golderdbeere bevorzugt einen halbschattigen bis schattigen Standort. Als Waldpflanze fühlt sie sich auch im Garten unter oder vor Gehölzen besonders wohl.
Ein lockerer, humoser Boden ist für die Waldsteinie ideal. Am besten wächst sie in frischer, nährstoffreicher Erde. Sie verträgt aber auch trockenen Boden gut.
Im Handel wird die Teppich-Golderdbeere oft in Anzuchtplatten angeboten. Acht bis zehn Pflanzen pro Quadratmeter reichen in der Regel aus, damit ein dichter Teppich entsteht. Dabei sollten Sie einen Pflanzabstand von 35 bis 40 Zentimetern wählen.
Generell ist die Teppich-Golderdbeere sehr anspruchslos, robust und langlebig. Bis mehrere Stauden zusammengewachsen sind, sollte man allerdings das Unkraut zwischen ihnen sorgfältig entfernen. Der Unkrautwuchs wird unterdrückt, indem man die Lücken zwischen den Pflanzen mit Rindenmulch oder feinem Gehölzhäcksel bedeckt. Allzu wüchsige Triebe kann man im Zaum halten, indem man an den Rändern bewurzelte Ausläufer mit dem Spaten aussticht. Der beste Zeitpunkt, um den Bodendecker zurückzuschneiden, ist der Herbst.
Im Frühjahr oder Herbst kann man die Teppich-Waldsteinie leicht teilen. Stechen Sie dazu etwa zehn Zentimeter lange, oberirdische Triebe mit einem Spaten ab und setzen Sie sie anschließend in Töpfe. Ein humoses Substrat unter den aufliegenden Ausläufern fördert die Wurzelbildung. Zudem benötigen die Stecklinge regelmäßige, aber geringe Wassergaben.
Die Waldsteinia ternata ist ein guter Bodendecker und bildet mit ihrem immergrünen Laub schöne grüne Teppiche unter Bäume und Büsche. Selbst größere Flächen überzieht sie schnell mit ihren kriechenden Ausläufern. Insgesamt ist sie sehr konkurrenzstark und gedeiht auch an Problemstandorten, wie zum Beispiel unter Birken. Dabei überwächst die schnellwüchsige Staude nicht nur Unkraut, sondern auch andere Stauden leicht. Man sollte die Teppich-Golderdbeere daher am besten alleine setzen oder nur mit robusten Stauden kombinieren. In größere Lücken kann man Salomonssiegel (Polygonatum), Lungenkraut (Pulmonaria), Astilben oder andere Gehölzrandstauden pflanzen. Auch als Grabbepflanzung sowie als Hangbepflanzung im Garten eignet sich die Waldsteinia ternata gut.
Die Sorte Waldsteinia ternata ‘Lichtermeer’ ist eine panaschierte Sorte mit grün-weiß gemusterten Blättern.
Durch Abtrennen der Ausläufer lässt sich die Waldsteinie leicht vermehren. Auch eine Vermehrung durch Kopfstecklinge ist möglich.
Krankheiten oder Schädlinge treten bei der robusten Teppich-Golderdbeere selten auf. Wurzelfäule können Sie umgehen, indem Sie Staunässe vermeiden und die Waldsteinie regelmäßig, aber nur in kleinen Mengen gießen.
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