Drei Kletterkünstler in Weiss
Dunkle Partien im Garten lassen sich mit weissen Blüten aufhellen. In Form von wuchsfreudigen, blühenden Kletterpflanzen können auf diese Weise selbst grössere Flächen begrünt und ansprechend verwandelt werden.
Kulturform
Zierlicher als die heimische Gemeine Waldrebe (Clematis vitalba) ist die Sorte Clematis fargesioides ’Summer Snow’/’Paul Farges’. Da ihr Charakter an die Wildform erinnert, ist sie auch in einem kleinen naturnahen Garten ein willkommener Gast. Im Frühjahr schneidet man die Pflanze auf ca. 30 cm zurück. In nur einer Gartensaison erklimmt sie an Drahtseilen oder einem Holzspalier problemlos grössere Flächen. Alternativ kann sie in einen alten Obstbaum geleitet werden. Und einzelne Ranken, die sich durch eine Buchenhecke schlängeln, bringen diese im Sommer zum Erblühen.
Blütezeit: Juni-August
Blütengr.sse: 2–3 cm
Wuchshöhe: 4–6 m
Vanilleduft
verströmen die Blüten der Bergwaldrebe Clematis montana ’Wilsonii’. Aber nicht nur uns Menschen betört ihr Duft. Überspannt sie mit ihrer Wuchsfreude eine Pergola, ist zur Blütezeit ein einziges Summen und Brummen zu vernehmen. Ihr dunkles, gesundes Laub spendet noch über viele Monate angenehmen Schatten. Ein Rückschnitt ist nicht nötig, es sei denn, man möchte das Laubdach etwas luftiger haben.
Blütezeit: Juni/Juli
Blütengr.sse: 3–5 cm
Wuchshöhe: 7–12 m
Perlmutweiss
und fast wie Satin wirken die auf der Unterseite lila schimmernden Blüten der Italienischen Waldrebe Clematis viticella ’Huldine’. Sie zählt zu den Italienischen Waldreben, die gut winterhart und resistent gegen die Clematiswelke sind. Noch lange bevor die Blüten erscheinen, treibt ’Huldine’ zahlreiche, dunkelgrüne Blätter aus. Manchmal kommt man mit dem Anbinden gar nicht nach. Und im Februar wird die Pflanze einfach auf ca. 30 cm zurückgeschnitten.
Blütezeit: Juli–September
Blütengrösse: 8–10 cm
Wuchshöhe: 4–5 m
Kletterer mit kleinem Fussabdruck: Sie berühren kaum den Boden, denn sie streben direkt nach dem Austrieb nach Höherem: Hier die Bergwaldrebe der Sorte ‘Wilsonii’, mit duftenden weissen Blüten – ein Insektenmagnet.
Vorsicht!
Clematis – wie alle Pflanzen – bergen ein gewisses Suchtpotenzial. Bei mehreren hundert Arten und noch mehr Sorten ist das Angebot verlockend gross. Und hat man eine Wahl getroffen, ist die Sorte vielleicht gerade ausverkauft. Doch keine Sorge, es findet sich bestimmt eine Alternative. In einem Fachgeschäft in Deiner Nähe wirst Du gut beraten. Wenn Du noch mehr in die artenreiche Welt der Clematis eintauchen möchtest, empfehlen wir den Blog «Clematisworld» von Brigitte Niemala.